Ricarda-Huch-Schule / Dreieich

Betriebspraktika

Betriebspraktikum in Frankreich

Seit 1996 entwickelt die RHS einen Schüleraustausch speziell für die Oberstufe, der sich in Dauer und Zielsetzung wesentlich von ihren anderen Austauschprogrammen unterscheidet:

Die teilnehmenden SchülerInnen der Jahrgänge 11 und 12 der RHS wohnen und leben jeweils 3 - 4 Wochen lang in den Familien ihrer französischen Partnerlnnen von der Ecole de Commerce in Nantes/ Bretagne. Im Mittelpunkt des Austausches steht ein 3- bis 4-wöchiges berufliches Praktikum in Nantes und Umgebung.

Kenntnisse der französischen Sprache und Kultur - ein Sprungbrett für die Karriere

Ein solches Auslandspraktikum kann im Oktober (incl. Herbstferien) stattfinden. Oder im Januar: Schüler des Jahrgangs 11 könnten ihr Betriebspraktikum nutzen und gegebenenfalls um 1 - 2 Wochen verlängern. Die französischen Studenten, die ein 8-wöchiges Praktikum absolvieren müssen, kommen zwischen Mitte Mai und Mitte Juli nach Dreieich und müssen in dieser Zeit für je 1 Monat aufgenommen werden.

Die jeweiligen Praktika vermitteln sich die deutschen und französischen Teilnehmerlnnen gegenseitig.

Die PraktikantInnen erhalten als Praktikumnachweis ein "Certificat", die Teilnahme am Praktikumsaustausch kann auf Wunsch auch im Abiturzeugnis vermerkt werden (Auslandspraktika: ein "Plus" bei jeder Bewerbung!)

Interessierte Schüler und Schülerinnen aus Jg. 10 und 11 wenden sich bitte an Frau Fluger.


Praktikumsberichte


23.09. - 13.10.2000

In der Zeit vom 23. September bis 13. Oktober 2000 absolvierte ich im Rahmen eines Schüleraustausches ein Praktikum in der französischen Stadt Nantes, gelegen am Atlantik.

Die ersten zwei Wochen verbrachte ich in der Eissporthalle, welche Teil des Freizeitzentrums "Nantes Gestion Equipement" (NGE) ist.

In Frankreich gehört das Eislaufen u.a. zum Sportunterricht; daher kümmerte ich mich vormittags um die Schulklassen und spielte mit ihnen auf dem Eis.

Nachmittags war ich meistens beim DJ und legte mit ihm die Musik auf oder ich half in dem Café des Freizeitzentrums (Centre des loisirs) aus. Diese Tätigkeit fand ich am interessantesten, da ich dort am meisten in Kontakt mit Jugendlichen kam und somit auch die Umgangssprache lernte.

Der Animateur des Freizeitzentrums fragte mich einmal, ob ich Lust hätte den Werbetext für die Eislaufbahn aufzunehmen.

Seine Idee war, dass die Besucher durch meinen deutschen Akzent besonders aufmerksam auf die Werbung werden.

Ein kurzer Ausschnitt:

"Tous les jours, c'est toi qui fais la prog. Ecoute ton s. et passe ton message en live. Tous les jours, c'est toi le boss ! "

Die dritte Woche meines Aufenthaltes verbrachte ich in der Handelsschule ENACOM (Ecole NAntaise COMmerciale).

Ich hatte verschiedene Kurse zur Auswahl und entschied mich letztlich für Englisch, Spanisch, Marketing und Kommunikation, weil mich diese Bereiche für meine berufliche Zukunft interessieren.

Das Praktikum in Frankreich hat mir vor allem sehr großen Spaß gemacht und auch meine Französischkenntnisse verbessert; auf diesem Wege möchte ich mich recht herzlich bei Frau Bocquet, meiner Ansprechpartnerin, und bei Frau Fluger bedanken, die mir diese Reise ermöglicht haben!

Einen großen Dank nochmals an Olivier, meinen Austauschpartner, und an seine Mutter Danielle!!!

Christin


5.01.-02.02.2001

In der Zeit vom 15. Januar bis zum Februar 2001 absolvierte ich im Rahmen eines Schüleraustausches ein Auslandspraktikum in Frankreich. Während der drei Wochen war ich in einer Werbeagentur ("LM Young and Rubicam") in der am Atlantik gelegenen Stadt Nantes tätig. Der Betrieb hat seinen Sitz in einem wunderschönen Altbau, direkt im Zentrum von Nantes, und beschäftigt etwa 25 Mitarbeiter. Ich wurde für die Zeit zu den "Graphistes" eingeteilt, deren Aufgabe hauptsächlich darin besteht, Bilder, Zeichnungen und Logos für Prospekte und Plakate zu entwerfen. Gearbeitet wurde fast nur am Computer, wo es alle möglichen Zeichnungsprogramme gab. Ein gewisser M. Bouchet sollte mich während der drei Wochen beaufsichtigen. An meinem ersten Arbeitstag lernte ich zunächst auf einer Vorbesprechung für die kommende Woche (Réunion de planing) die Mitarbeiter on "Young and Rubicam" kennen, deren freundlicher und lockerer Umgang mich sehr beeindruckte. Neben mir gab es noch vier weitere Praktikanten, die allerdings schon etwas älter waren. Anschließend wurde ich angewiesen, mir zu einem Artikel zum Thema "Centres médicaux-sociaux" Bilder auszudenken, die den Text anschaulicher machen. In der Agentur gab es viele Kataloge und CD-Roms, die Werbefotos zu allen Themen enthielten. Die Hauptaussage des Artikels sollte später zu einem Werbeslogan eines Plakates umgeformt werden. Gemeinsam diskutierten wir am nächsten Tag über die optische Darstellung des Plakates, das vor allem eines ausdrücken sollte: Leichtigkeit. Nach ca. drei Stunden Bilderscannen, importieren, Schriftgrößen und -arten festlegen, Hintergrundfarbe ausdenken usw. lag endlich das neue Plakat im Drucker. Mit all unseren Ideen hatten wir dem Bild einen "Charakter" gegeben. Das ist übrigens das wichtigste in diesem Beruf: Man muss immer wieder neue Ideen und Vorstellungen haben, die man dann weiterentwickelt und versucht, sie mit den anderen Aspekten in Einklang zu bringen.

Meine weiteren Aufgaben bestanden darin, kleine Bildchen für die kommende Ausgabe eines Kochmagazins zu überlegen, die in Form von Ostermotiven erscheinen und die Seiten interessanter gestalten sollten, neue Ideen für Werbeslogans zu finden und mit den anderen über die noch nicht fertigen Werbeseiten zu diskutieren. Hier war wirklich oft Teamgeist gefragt. Manchmal bekam ich kleine Anzeigen von Klienten, die z.B. ihr Motorboot verkaufen wollten, und die ich dann möglichst auffallend und ansprechend gestalten sollte.

Meine Arbeitszeiten waren täglich von 9 bis 18 Uhr 30, inklusive anderthalb Stunden Mittagspause. Freitags konnte ich eine Stunde früher nach Hause gehen.

Fast täglich bekamen wir einen sogenannten "Brief", dessen Inhalt wir zu einer Werbeseite umformen sollten. Der Brief wurde zunächst in der Abteilung "Commerciaux" verfasst und später von uns am Computer verarbeitet. Der Alltag verlief im Allgemeinen sehr ruhig und stressfrei, wobei trotzdem jeder in kurzer Zeit sein Bestes geben musste.

Ich habe in diesen drei Wochen eine Menge interessanter Dinge kennen gelernt und überlege mir nun, ob ich meinen späteren Beruf evtl. in diese Richtung gehen lassen sollte. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich konnte zusätzlich noch meine Sprachkenntnisse aufbessern.

Zudem hatte ich ein sehr gutes Verhältnis zu allen Mitarbeitern, wodurch die Arbeit noch lockerer wurde. Durch das Praktikum habe ich gelernt, was es heißt, den ganzen Tag zu arbeiten und am Computer zu sitzen und zudem noch Kreativität zu beweisen, die bei mir teilweise mit viel Lob anerkannt wurde. Ich habe auch ganz neue Fähigkeiten an mir entdeckt, was mich auf den Gedanken gebracht hat, nach dem Abitur evtl. eine Ausbildung an einer Kunst - und Designschule zu machen. Eine zusätzliche Ermutigung, diesen Schritt auch in die Realität umzusetzen, bekam ich mehrmals von meinem Chef, der ein sehr netter und lustiger Mensch ist. Ich habe nun ein klareres Ziel für meine Zukunft vor Augen. Ich denke, ein Praktikum in der elften Klasse kann nur von Vorteil sein, da man einen Einblick in das Berufsleben bekommt und erst mal weiß, was "Arbeit" überhaupt heißt. Ein Auslandspraktikum halte ich natürlich für noch sinnvoller, da man neben der Arbeit auch noch mit der Kultur und den Menschen des Landes in Berührung kommt. Mir persönlich hat es jedenfalls sehr viel gebracht und ich kann es daher nur jedem weiterempfehlen!

Madeleine