Ricarda-Huch-Schule / Dreieich

Das Fach Ethik

Das Fach

Der Ethikunterricht ist gemäß dem Hessischen Schulgesetz für Schülerinnen und Schüler eingerichtet, die am konfessionell gebundenen Religionsunterricht nicht teilnehmen wollen oder können. Zur Teilnahme verpflichtet ist, wer sich vom Religionsunterricht aus Gewissensgründen abgemeldet hat oder aus anderen Gründen nicht an einem eingerichteten Religionsunterricht teilnehmen muss.

Das Fach Ethik wird in der Ricarda-Huch-Schule von der 5. bis zur 13. Jahrgangsstufe durchgehend 2-stündig unterrichtet. Ethik gehört zum Fachbereich II (Gesellschaftswissenschaften). In der Jahrgangsstufe 13 (G8 12) ist das Fach Ethik ein mögliches Prüfungsfach im Abitur.

Charakteristik des Faches Ethik

Gegenstand des Ethikunterrichts sind die Überzeugungen und Urteile der Schülerinnen und Schüler selbst und die Auseinandersetzung mit den philosophischen (und religiösen) Grundlagen menschlichen Selbst- und Weltverständnisses.

Der Unterricht in Ethik dient der Erziehung zur ethischen Urteilsbildung. Er vermittelt das Verständnis für Wertvorstellungen und ethische Grundsätze und er eröffnet den Zugang zu ethischen, philosophischen und religionskundlichen Fragen. Er orientiert sich an den Grundwerten, wie sie in der Verfassung des Landes Hessen und im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zum Ausdruck kommen. Dazu gehören insbesondere Menschenwürde, Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit. Er führt in die Arbeitsweisen und in die Methodik der praktischen Philosophie ein und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Erkenntnis- und Urteilsvermögens auf. Weil in zunehmender Zahl Menschen in unserer Gesellschaft sich an nichtchristlichen religiösen Sinndeutungen und Normensystemen orientieren oder auch auf religiöse Bezüge ganz verzichten, ist die Vermittlung grundlegender Kenntnisse sowohl der christlichen Religion als auch der anderen Weltreligionen und die Kenntnisnahme von Positionen der Religionskritik erforderlich.

Der Ethikunterricht achtet die Pluralität der Bekenntnisse und Orientierungen im weltanschaulich neutralen Staat als Ausdruck der freiheitlichen Wertbasis offener Gesellschaften. In der Reflexion über Ethos, Moral und Sittlichkeit soll der Ethikunterricht die Schülerinnen und Schüler zur Urteilsbildung in Fragen ihres privaten und öffentlichen Lebens befähigen und die Bereitschaft wecken und einfordern, diese Urteile in der Auseinandersetzung mit anderen Auffassungen sachkundig und im Wissen um die Bedürfnisse und Interessen der anderen zu begründen. Mit der Förderung ethischer Urteilsbildung und sozialer Kompetenz will er zur Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler beitragen.

in Anlehnung aus: Lehrplan Ethik. Gymnasialer Bildungsgang. Hessisches Kultusministerium 2010, S.3f.

Lehrplan

Der Unterricht erfolgt nach den noch gültigen Lehrplänen, die auf der Homepage des Hessischen Kultusministeriums einzusehen sind. Sie sollen im Sommer 2011 von den neuen Bildungsstandards abgelöst werden.

Ethik Lehrpläne Ethik

Arbeiten

Es wird pro Halbjahr ein schriftlicher Leistungsnachweis angefertigt, der zu 30% in die Benotung eingeht. In der Oberstufe werden zwei Leistungsnachweise verlangt (von denen mindestens ein Nachweis schriftlich erbracht werden muss), die dann insgesamt 50% der Benotung ausmachen. Im Halbjahr der Abiturprüfung muss wiederum nur ein schriftlicher Leistungsnachweis erbracht werden, der mit 30% in die Note eingeht. Die Leistungsnachweise werden gemäß den Bestimmungen durchgeführt:

Bestimmung zur Durchführung von Lernkontrollen

Verordnung über die Bildungsgänge und die Abiturprüfung in der gymnasialen Oberstufe und dem beruflichen Gymnasium (VOGO/BG) - gültig bis zur Abiturprüfung 2011

Fächerverbindender Unterricht/ Projekte

In Ethik bietet sich eine Verknüpfung mit anderen Fächern an, z.B. Fragen zur Gentechnik werden auch im Jahrgang 12 in Biologie behandelt. Diese Absprachen treffen die unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen individuell.

Während die Schülerinnen und Schüler des Faches Religion z.B. Gottesdienste besuchen, entscheidet jeder Ethikkurs abhängig von der Lerngruppe, welche den Unterricht ergänzende Aktionen durchgeführt werden (z.B. religiöse Riten unterschiedlicher Religionen erforschen und erleben; Menschen dazu einladen, die davon berichten oder aktuelle Brennpunkte betrachten, z.B. durch Filmmaterial/ Berichte eines Vertreters von Amnesty International, eigene Aktionen durchführen, z.B. Snacks verkaufen in der Pausenhalle zugunsten der Flutopfer Pakistans, Museumsbesuche, z.B. im Zusammenhang mit dem Tagebuch der Anne Frank etc.).

Ziel ist es außerdem, dass jede Ethikschülerin, jeder Ethikschüler der Mittelstufe im Rahmen des Unterrichts eine Kirche, eine Moschee und eine Synagoge besucht hat.

Die Jahrgangsstufe 13 besucht im Rahmen des Themas Recht und Gerechtigkeit im Zusammenhang mit Straftheorien das Amtsgericht Frankfurt.

START - Projekt

Die Fachschaft Ethik unterstützt Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (auch Schülerinnen und Schüler, die die deutsche Staatsangehörigkeit haben und/oder in Deutschland geboren sind und deren Eltern - mindestens ein Elternteil - oder Großeltern zugewandert sind), die sich für ein START-Stipendium bei der START-Stiftung bewerben wollen.

Bedingungen:

  • Du hast einen Migrationshintergrund

  • Du besuchst die 9. oder 10. Klasse (bei 13-jähriger Schulzeit) bzw. die 8. oder 9. Klassenstufe (bei 12-jähriger Schulzeit) und strebst das Abitur an

  • Deine schulischen Leistungen sind gut bis sehr gut (Notendurchschnitt ca. 2,5 und besser)

  • Du engagierst Dich für Andere (an der Schule, in Vereinen etc.)

  • Deine aktuelle Lebenssituation ist schwierig (z.B.: beengte Wohnbedingungen/ kein eigenes Zimmer, Mehrfachbelastungen/ Betreuung der Geschwister, keine finanziellen Mittel für Schulmaterialien, Bücher, Nachhilfe)

Auch die Roland Berger Stiftung fördert hessische Schülerinnen und Schüler (unabhängig von ihrer Herkunft).