Ricarda-Huch-Schule / Dreieich

Montpellier 2003

Frankreichaustausch Oktober 2003: Zehn aufregende Tage in Montpellier

„Bist du schon aufgeregt?“, „Was hast du alles eingepackt?“ „Was hast du so für Geschenke gekauft?“, waren die Fragen, die uns die anderen kurz vor Beginn der Zugfahrt am Frankfurter Bahnhof stellten. Am Anfang der Zugfahrt schnatterten alle ohne eine Spur von Aufregung wild durcheinander, doch als wir die letzte Strecke von Lyon nach Montpellier (unser Ziel!!!) antraten, änderte sich die Stimmung schlagartig. Endlich waren wir da! Viele von uns waren so aufgeregt, dass sie sich gar nicht trauten die Rolltreppe, an deren Ende die ebenso aufgeregten Franzosen warteten, hochzufahren. Anfangs standen die deutschen und die französischen Schüler noch etwas sehr verklemmt da, doch nachdem uns eine aufgeregte Französischlehrerin den jeweiligen Partnern zugeteilt hatte, löste sich die Spannung und jeder fuhr mit seinem Partner nach Hause.
Wir beide wohnten in sehr verschiedenen Familien: Antonias Familie wohnt in einer ziemlich kleinen Wohnung, die momentan von sechs Personen bewohnt wird. Hingegen wohnt die Familie von Jacqueline in einem prachtvollen Haus, mit Pool und großen Zimmern. Beide Austauschschülerinnen waren sehr nett.
Nach dem Abendessen, einem Telefonat mit der Familie und einer heißen Dusche, lagen wir beide in unseren Betten und warteten sehnsüchtig auf den Sandmann, der uns endlich eine Mütze voll Schlaf bringen sollte.

Am nächsten Tag wurden wir zunächst vom Direktor unserer Partnerschule „Jeu-de-Mail“ willkommen geheißen und lernten sie dann etwas besser kennen. Danach wurden wir mit dem leider unappetitlichem Essen in der „Cantine“ vertraut gemacht. Schließlich führte uns der stellvertretende Direktor durch das „alte“ Montpellier. Nach diesem anstrengenden Rundgang fuhren wir mit unseren Korrespondenten nach Hause und aßen dort lecker zu Abend.

In den folgenden Tagen gewannen wir unsere Partner und deren Freunde sehr lieb. Außerdem machten wir viele Ausflüge, z.B. nach Palavas, Sète oder einfach nur in die Innenstadt von Montpellier. In Palavas und Sète hatten wir sehr viel Freizeit und wir verbrachten sie beide Male am Meer, wo wir total viel Spaß hatten! Und in der Innenstadt vergnügten wir uns in den kleinen süßen Läden und auf unserem Lieblingsplatz „Place de la Comédie“. Auch das Wochenende war sehr schön, da wir viel miteinander und mit der Familie unternommen haben. Z.B. war Antonia im Kino und Jacqueline in einem Zoo, wo man mit dem Auto durchfahren konnte. Langsam neigte sich unser Aufenthalt dem Ende zu und wir nutzten die Zeit, um noch mal viele tolle Sachen mit den Franzosen zu unternehmen.
Am letzten Tag (Mittwoch) hatten wir zunächst noch zwei Stunden Unterricht mit unseren Partnern, danach aber mussten wir zu Hause unsere Koffer packen, da der Zug am Abend um ca. neun Uhr losfahren würde. Als alle am Bahnhof standen und bereit waren für die Abfahrt, brachen viele in Tränen aus. Doch nach 1000 Küsschen und Umarmungen, stiegen wir mit gemischten Gefühlen in den Zug ein.

Nachdem wir im Zug saßen, dachten wir daran, dass die Franzosen ja auch bald zu uns kommen würden - das linderte den Schmerz ein wenig.

Nach einer anstrengenden zehnstündigen Fahrt konnten wir endlich unsere Eltern wieder in die Arme schließen...

Jacqueline & Antonia